Branchenkompetenz
Ein bekanntes Sprichwort besagt, dass man zuerst die Vergangenheit kennen muss, um die Zukunft gestalten zu können. Doch wie soll man vergangene Kulturen und Zeiten kennen- und verstehen lernen, wenn die meisten Stätten nicht mehr existieren und mit dem bloßen Auge nicht mehr sichtbar sind? Die Geomagnetik untersucht mit Hilfe von hochempfindlichen Förster-Sonden Magnetometern zerstörungsfrei das Erdreich. Durch die Veränderung der Bodenstruktur und in den Untergrund eingebrachte Fremdmaterialien wird ein unterschiedlicher Einfluss auf das Magnetfeld der Erde ausgeübt. Diese Unterschiede können mit Hilfe genauer Messungen selbst nach Jahrhunderten noch nachgewiesen werden. So können zum Beispiel die Umrisse ehemaliger Häuser oder der Verlauf einer Straße sichtbar gemacht werden. Historische und prähistorische Siedlungen können durch eine anschließende Softwareauswertung genauestens kartiert und weitere Ausgrabungen geplant werden.
Entdecken Sie im Folgenden spannende Projekte, die mit Hilfe von Förster-Sonden durchgeführt wurden:
Anwendungsbeispiele
Stonehenge
Jedes Jahr strömen tausende von Touristen nach Südengland, um den berühmten Steinkreis von Stonehenge zu bestaunen. Inzwischen ist bekannt, dass sich hinter dem Steinkreis weit mehr als das Offensichtliche verbirgt, nämlich dass die Stätte den Mittelpunkt von hunderten von Grabstätten bildet.
Während des „Stonehenge Hidden Landscapes Project“ wurde der Untergrund rund um Stonehenge über vier Jahre hinweg untersucht. Diese Untersuchung der Universität Wien zusammen mit der Universität Birmingham brachte spannende neue Erkenntnisse zu Tage und konnte im Erdreich verborgene archäologische Spuren wieder sichtbar machen.
Für die zahlreichen Untersuchungen des Erdreichs wurden unter anderem FOERSTER CON 650 Sonden eingesetzt, um mittels Geomagnetik die unterschiedlichen Strukturen im Untergrund zu untersuchen. Diese Sonden können an einem Sondenhalter befestigt und entweder getragen oder an einen Radsatz montiert werden. So können innerhalb kurzer Zeit auch große Flächen lückenlos erfasst werden.
Mit Hilfe der Geomagnetik und weiterer Verfahren konnten u.a. ein zweites Stonehenge nachgewiesen sowie viele weitere bislang unbekannte Monumente rund um den Steinkreis sichtbar gemacht werden.
Hertfordshire Archeology Project
Die Archäologie ist oftmals ein zeit- und dadurch auch kostenintensives Vorhaben, weshalb die Wissenschaft auf engagierte Personen angewiesen ist, die in ihrer Freizeit nach verborgenen Spuren aus der Vergangenheit suchen. Eine solche Gruppe von begeisterten Hobbyarchäologen hat sich 2013 in Südengland zusammengetan, um in der Gegend um Hertfordshire u.a. mittels FOERSTER Magnetometern nach Zeugnissen aus der Eisen- und Römerzeit zu suchen. Seit damals ist die Gruppe stark gewachsen und konnte bereits eine Vielzahl von Stellen untersuchen und interessante Entdeckungen machen. Immer mit dabei ist das auf einem Radsatz montierte FEREX, welches mit mehreren Förster-Sonden ausgestattet ist. Damit lässt sich schnell und bequem eine große Fläche kartografieren. In dem kleinen Ort Willington, in dem noch Gebäude aus dem Mittelalter erhalten sind, konnte mit Hilfe des FEREX eine alte Straße nachgezeichnet und die Positionen von mehreren Kanalschächten nachgewiesen werden. Auch ein alter Teich, der mittlerweile aufgefüllt wurde, ließ sich auf der Karte erkennen. Prospektion und Datenanalyse werden durch das Institut für Archäologie des University College London (www.ucl.ac.uk/archaeology) wissenschaftlich begleitet. Das Hertfordshire Archeology Project hilft dabei, ein spannendes Bild aus der Vergangenheit zu zeichnen. Wenn Sie mehr über das Hertfordshire Archeology Project erfahren möchten, dann folgen Sie bitte dem Link: www.hertsgeosurvey.wordpress.com
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